Nun Spielstraße zwischen Spatzenhaus und Märchenland

Nun Spielstraße zwischen Spatzenhaus und Märchenland - Quelle: LVZ, Delitzsch-Eilenburger Kreiszeitung, 26.09.2019 (VON STEFFEN BROST UND KATHRIN KABELITZ)

Bereich in Bad Düben jetzt verkehrsberuhigt / Tempo 30 oder 30er-Zone wird für Durchwehnaer Straße diskutiert

Bad Düben. Seit dieser Woche ist die Straße zwischen Schmiedeberger Straße und Postweg in Bad Düben, wo die beiden Awo-Kindertagesstätten Spatzenhaus und Märchenland liegen, verkehrsberuhigter Bereich. Hier darf nur noch Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. „Zur Verbesserung des Wohnumfeldes und zur Erhöhung der Verkehrssicherheit wurde ein verkehrsberuhigter Bereich angeordnet.

Beginn und Ende werden durch Verkehrszeichen gekennzeichnet. Innerhalb dieses Bereiches stehen ausreichend gut markierte Pkw- Stellflächen zur Verfügung. Im Interesse aller Verkehrsteilnehmer sollte jeder auf die Einhaltung gegenseitiger Rücksichtnahme achten und sich der neuen Verkehrssituation anpassen“, sagte Gabriele Leibnitz, Leiterin des Ordnungsamtes.

Schon lange haben Eltern von Kindern, die die Kitas besuchen, hier eine Geschwindigkeitsbegrenzung gefordert. In einem Brief an die Stadtverwaltung machten sie auf die Gefahren aufmerksam. Sie monierten die Fahrweise anderer Fahrer, die deutlich schneller unterwegs waren als erlaubt. Es hat einige Zeit gedauert, bis die Entscheidung gefallen war. So musste überprüft werden, wie schnell hier die Verkehrsteilnehmer überhaupt fahren. Die Verbindungsstraße ist ohnehin als Einbahnstraße in Richtung Postweg ausgeschildert, ist eng und es gibt Parkplätze. „Hier gibt es nur wenige Anwohner. Die Straße wird hauptsächlich von den Eltern genutzt, die jeden Morgen ihre Kinder bringen und nachmittags wieder abholen. Schon in ihrem eigenen Interesse sollten sie hier langsam fahren. Es wurde jetzt ein Spielstraßenschild aufgestellt“, so Leibnitz weiter.

Anika Willner (Bürgerkreis) hatte zur jüngsten Stadtratssitzung nachgefragt, ob „es nicht besser ist, eine 30er-Zone einzurichten, um so bei Andrang an den Kitas eine Entlastung in Richtung Schmiedeberger Straße zu schaffen.“ Gerade zu den Stoßzeiten früh und nachmittags seien dort ein enormer Verkehr und Rückstau zu verzeichnen. Eine Spielstraße, in der
Schrittgeschwindigkeit gelte, würde aber zu weiteren Verzögerungen führen.

Die Stadt habe auf die Anregungen von Eltern reagiert, erklärte Bürgermeisterin Astrid Münster (FWG). Die Einhaltung der 30er-Zone zu kontrollieren, sei schwierig, die Stadt selbst sei dazu nicht befugt. Eine Spielstraße mache aus, dass im Vergleich zur 30er-Zone nur in den gekennzeichneten Flächen geparkt werden dürfe, zudem seien Kinder und Fußgänger gleichberechtigt mit Autofahrern. Ihrer Ansicht nach vermittle eine 30er-Zone nur eine Scheinsicherheit. Im Rathaus habe es verschiedene Meinungen gegeben, räumte Münster ein. Nach Ansicht der Stadt würde eine verkehrsberuhigte Zone letztlich mehr Sicherheit bringen.

Im Bauausschuss besprochen werden soll die Frage: 30er-Zone oder 30 km/h in der Durchwehnaer Straße, an der das neue Evangelische Schulzentrum liegt, so Münster. Sie selbst bevorzuge erste Variante, weil mit der Rechts-vor-Links-Regel die Aufmerksamkeit der Autofahrer mehr gefordert sei. Dass dort Handlungsbedarf besteht, zeige die aktuelle Kritik am unangepassten Fahrverhalten von Autofahrern, insbesondere der Bundeswehr. Sie habe schon mit dem zuständigen Kommandeur und einzelnen Soldaten gesprochen – allerdings bisher ohne Erfolg.

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